News / wp WP-20.06.2006 Bürger sollen Bäderkonzept vor dem Absaufen retten

Bürger sollen Bäderkonzept vor dem Absaufen retten

20.06.2006 / LOKALAUSGABE / HAGEN

Hagen. Jetzt soll der Bürger also die Kartoffeln aus dem Feuer holen. Oder besser gesagt, das Hagener Bäderkonzept vor dem Absaufen retten. Obwohl die Hohenlimburger Bürgerinitiative keinen belastbaren Finanzierungsvorschlag vorweisen kann, weicht die Hagener Politik vom bisherigen Weg ab. Der Rat scheut eine Entscheidung, der Bürger muss ran. Wir erinnern uns: Ausgangspunkt aller Überlegungen ist ein jährliches Bäder-Defizit von etwa 6 Millionen Euro, das die Stadt nicht länger hinnehmen wollte. Also wurden Fakten zusammengetragen und Gutachten angefertigt. Fachleute, Aufsichtsräte und alle Fraktionen verschafften sich ein Bild. Das dauerte Jahre. Schließlich aber war eine Linie gefunden, die ein neues Multifunktionsbad am Ischeland (25 Millionen Euro) und den Erhalt der Standorte Hengstey, Haspe und Lennebad vorsah. Davon waren die großen Parteien derart überzeugt, dass die Nicht-Eröffnung des Kirchenberg-Freibades in einem einsamen Akt gleich mitbeschlossen wurde. Gnadenfristen wurden nicht eingeräumt. Daran entzündete sich der Zorn der Hohenlimburger, die das Kirchenbergbad (und nicht das Lenne-Hallenbad) erhalten möchten. 14 000 Unterschriften kamen zusammen, die einen Bürgerentscheid unterstützen. Inhalt: Das Zentralbad soll für 20 Mio. Euro gebaut werden, die Freibäder Hohenlimburg, Haspe und Hengstey sollen zu Ganzjahresbädern werden. Einen gesetzlich vorgeschriebenen Kosten-Deckung lieferte die Initiative zwar mit, aber der Vorschlag, so hat die Verwaltung herausgefunden, sei nicht tragfähig. Folge: Das Bürgerbegehren ist unzulässig. Trotzdem sollen die Bürger im September an die Urnen gerufen werden, um zwischen dem Vorschlag von Hagenbad und dem der Initiative zu entscheiden. Denn die Vorsitzenden der großen Fraktionen sind von 14 000 Unterschriften beeindruckt und kündigten jetzt an, im Rat nicht entscheiden zu wollen. Derweil wirbt Hagenbad in Hohenlimburg um Verständnis. Falls gewünscht, würde das Lenne-Hallenbad um eine Außenliegefläche mit Kinderbecken erweitert. Dazu Hagenbad-Chef Ivo Grünhagen: "Natürlich ersetzt das kein Freibad, aber die Attraktivität steigt." Siehe Seite 6

Von Torsten Berninghaus

Quelle: http://www.westfalenpost.de

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