News / wr WR-20.04.2005 Gegen Sand - für Wasser im Kirchenbergbad

Gegen Sand - für Wasser im Kirchenbergbad

20.04.2005 / LOKALAUSGABE / HAGEN

Hohenlimburg. "Sollten die Lastwagen mit dem Sand tatsächlich anrollen, dann werden wir uns ihnen in den Weg stellen", prophezeite Reinhard Funk am Dienstagabend im Kirchenberg-Restaurant unter dem Beifall von über 200 Bürgern.

Dass es aber soweit erst gar nicht kommt, dafür will sich die gegründete Bürgerinitiative "gegen Sand - für Wasser im Kirchenbergbad" in den kommenden Tagen einsetzen. Die Initiatorinnen Margret Sarrazin und Veronika Lünstroth freuten sich über den riesigen Zulauf und vor allem über die Unterstützung von Vereinen, Verbänden und den politischen Parteien, die sich allesamt deutlich gegen die Pläne der Hagener Versorgungs-Gesellschaft aussprachen. Wie die WR mehrfach berichtete, soll das 50-Meter-Becken, das seit Jahren wegen Undichtigkeit Wasser verliert, zu Beginn der Saison anstatt mit erfrischendem Nass mit Sand angefüllt werden. Beachvolleyballplätze sollen entstehen, Schwimmen, Schulschwimmen, das Training der DLRG, der Schwimmvereine und der Taucher wird in dem Bad dann nicht mehr möglich sein. Wellen- und Planschbecken sollen aber zum herkömmlichen Eintrittspreis geöffnet bleiben.

"Vor fünf Jahren haben wir schon einmal für das Überleben des Bades kämpfen müssen. Heute ist die Lage aber viel ernster", mahnte Veronica Lünstroth ein überlegtes Vorgehen an und führte den Protestlern das Szenario vor Augen. "Bis Bad und Sprungkuhle vollgefüllt sind, müssen 100 Lastwagen jeweils 30 Tonnen Sand anfahren. Das muss man sich mal vorstellen." Für die Versammlung war schnell klar: Ist erst einmal Sand im Becken, dann ist das Bad über kurz oder lang verloren. Die Folgeschäden durch das Anfahren, den Sand auf den Fliesen und in den Filteranlagen der anderen Becken sei überhaupt nicht abzusehen.

Renate Höhne forderte die konsequente Öffnung aller Hagener Bäder: "Die Menschen brauchen ihre Schwimmbäder in den Stadtteilen und wollen nicht erst lange durch die Gegend fahren." Margret Sarrazin ergänzte: "Wir zahlen doch alle unsere Steuern, da können uns doch jetzt nicht immer wieder die Kosten vorgerechnet werden. Es ist klar, dass Schwimmbäder ein Zuschussgeschäft sind. Das wird sich auch nicht ändern lasse."

Nach zahlreichen sachlichen Wortbeiträgen, die die Nachteile einer Badschließung hervorhoben, legte die Versammlung einen Fahrplan fest. So soll die Unterschriftenaktion gegen die Verfüllung des Beckens mit Sand ausgedehnt und weitergeführt werden. CDU-Ratsherr Willi Strüwer forderte die Anwesenden auf, bis zur Ratssitzung am kommenden Donnerstag möglichst viele Unterschriften zu sammeln. SPD-Ratsherr Siegfried Feste riet zur Protestaktion vor der Ratssitzung und zur konsequenten Nutzung der Einwohner-Fragestunde. "Arbeiten Sie vorher gezielte Fragen an den Bürgermeister oder die Fraktionsvorsitzenden aus." Eine Demonstration soll nun für den 28. April in Hagen angemeldet werden. "Dahin sollten wir in Badehose gehen und ein paar Eimer Sand ins Rathaus kippen", hatte Frank Schmidt die Lacher auf seiner Seite.

Ferner will die Initiative Geschäftsführer Ivo Grünhagen zum Dialog einladen. "Dass das Becken Wasser verliert, das ist bereits seit Jahren bekannt. Wir wollen wissen, was bislang überhaupt gegen den Missstand unternommen wurde", so Feste.

Für Alexander Pieper (FDP) ist Eigeninitiative gefragt. "Wir lassen uns hier nicht vor vollendete Tatsachen stellen." Unterstützt wurde er von SPD-Bezirksvertreter Peter Arnusch: "Hohenlimburg muss jetzt Flagge zeigen." Das wird nicht lange auf sich warten lassen, trifft sich doch das Organisationsteam der Bürgerinitiative heute um 19 Uhr im Kirchenberg-Restaurant, um Pläne zu schmieden.

Siehe auch "BV-Beschluss"

Von Andreas Reitmajer

Quelle: http://www.westfaelische-rundschau.de

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