News / WP-06.11.2006 Gewonnen und am Ende doch verloren
Gewonnen und am Ende doch verloren
06.11.2006 / LOKALAUSGABE / HOHENLIMBURG
Hohenlimburg. (wp) Rund sieben Wochen nach dem Bürgerentscheid zur Zukunft der Hagener Bäderlandschaft zog Frank Schmidt, Sprecher der Bürgerinitiative "Ja zum Kirchenbergbad", am Freitag Bilanz einer eineinhalb Jahre währenden Widerstandsbewegung.
"Der monatelange Kampf um das Kirchenbergbad hat uns sicherlich verändert. Auch wenn wir es nicht geschafft haben, ihn gegen die Ignoranz der Hagener Politiker aus CDU, SPD und Grünen zu gewinnen, so ging doch das Signal von Hohenlimburg aus, dass die Bürger nicht widerstandslos alles mit sich machen lassen", bekräftigte Schmidt vor den in der Gaststätte "Altstadt" versammelten Mitstreitern der Initiative.
Die Mitglieder des BI-Arbeitskreises hatten sich getroffen, um nach dem mit 66,7 Prozent Zustimmung gewonnenen, angesichts zu schwacher Wahlbeteiligung in Gesamt-Hagen aber dennoch verlorenen Bürgerentscheid in geselligem Rahmen einen Schlussstrich unter die gemeinsamen Bemühungen zu ziehen. Weitere Aktionen wären nach Einschätzung der Initiative sinnlos - Demonstrationen hätten angesichts der eingetretenen Resignation bei den Bürgern kaum Chancen auf nennenswerte Beteiligung. Und "ziviler Ungehorsam" gegen den nun drohenden Abriss brächte den Beteiligten zwar erhebliche rechtliche Probleme, aber keine Möglichkeit, das nach nur 23 Jahren Betrieb geschlossene Bad doch noch zu retten.
Mit Herz und Einsatz Mit vergleichsweise geringen finanziellen Mitteln, aber viel Herz und großem Arbeitseinsatz war es den Aktivisten gelungen, die "große Anti-Hohenlimburg-Koalition" und Hagenbad im Rahmen des Bürgerentscheids an den Rand einer Niederlage zu bringen.
Fast jede Woche waren die Initiativler versammelt, hatten Experten aus allen bäderrelevanten Bereichen zu Rate geholt, Exkursionen unternommen und eine überzeugende Argumentation zusammen gestellt.
Rückhalt der BV Doch dies und selbst der einmütige Rückhalt aus der Hohenlimburger Bezirksvertretung hatte die Ratsmehrheit nicht erweichen können. "Letztlich ging es nicht mehr um Argumente, sondern ums Prinzip", stellte der Hohenlimburger Ratsherr Willi Strüwer (CDU), einer der Motoren der "Initiative", beim Abschlussabend enttäuscht fest.
Sein Engagement wurde in der "Altstadt" ebenso besonders gewürdigt wie das Engagement Willi Siebergs, der in der heißen Phase des Wahlkampfs schier unermüdlich für die Belange der Kirchenberg-Initiative im Einsatz war. Seiner Rumänienhilfe wurden die letzten 60 Euro zuteil, die nach allen Ausgaben noch in der von Veronika Lünstroth penibel und korrekt geführten Kasse verblieben waren.
"Ihr habt eineinhalb Jahre Demokratie gelebt", hatte auch der Hohenlimburger PDS-Ratsherr Ralf Sondermeyer das Engagement der BI "Ja zum Kirchenbergbad" gewürdigt.
Dennoch wird die politische Runde auch in Zukunft nicht auseinander gehen. Ein großer Teil des Arbeitskreises will sich auch künftig einmal monatlich zu einem politischen Stammtisch in der "Altstadt" treffen. Hier sollen politische Belange Hohenlimburgs und Hagens erörtert und die weitere Entwicklung der Bäderlandschaft im Blick behalten werden. Und falls sich erneute Ungerechtigkeiten ergeben, wird man sich sicherlich auch wieder öffentlich zu Wort melden.
Quelle: http://www.westfalenpost.de
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